Eine (drohende) Insolvenz ist eine herausfordernde Ausnahmesituation f?r Unternehmer und zugleich eine besondere Gefahrensituation f?r die Gl?ubiger. Das Insolvenzstrafrecht bel?sst dem Schuldner in dieser Lage nur einen «schmalen Verhaltenskorridor» erlaubter unternehmerischer Aktivit?t. Die Strafbestimmung des Bankrotts (§ 283 Abs. 1 StGB) sanktioniert hierbei nicht mehr vertretbare und daher wirtschaftswidrige Verhaltensweisen, sofern der wirtschaftliche Zusammenbruch (§ 283 Abs. 6 StGB) irgendwann tats?chlich eintritt. Damit ist die Frage der erforderlichen Verkn?pfung zwischen der zun?chst nur riskanten Handlung und der weiteren Zuspitzung der wirtschaftlichen Krise angesprochen: H?ngt die Bestrafung des Spielers, der den Verlust seines Einsatzes in Kauf nimmt, wirklich vom konkreten Pech im Spiel ab oder bleibt der Spieler umgekehrt straffrei, wenn ihm das Gl?ck hold ist und er das Spiel gewinnt und so einen Zusammenbruch verhindert? Die hierzu vom BGH eher uneinheitlich verwendete Rechtsfigur des «tats?chlichen Zusammenhangs» ist nur schwer handhabbar, dazu in dieser Form rechtlich einzigartig und ohne dogmatische Unterf?tterung. Sie ist gleichwohl nicht selten entscheidend f?r die Reichweite der Bankrottstrafbarkeit.
Nachdem die Vorschrift des § 283 StGB durch die Aufgabe der «Interessenformel» inzwischen aus ihrem Schattendasein befreit wurde, unternimmt die vorliegende Arbeit den Versuch, die materiell-rechtliche (Nicht-)Erforderlichkeit eines Zusammenhangs zwischen Bankrotthandlung und Bankrott in rechtsdogmatischer Hinsicht n?her zu pr?zisieren. Die Arbeit wurde mit dem Dr.-Eduard-Martin-Preis 2017 der Universit?tsgesellschaft des Saarlandes ausgezeichnet.
Категория: адвокатура
ISBN: 9783811444621
Правообладатель: Bookwire
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