Vom Paradiesgarten der Hesperiden bis zum «Garten Eden»: Die Menschen haben sich Parks und G?rten immer als utopische Gegenentw?rfe zur Widerspr?chlichkeit und Unvollkommenheit der Realit?t ertr?umt, als bukolische Traumgefilde, in denen der Wolf neben dem L?mmchen schl?ft und die Gesetze der Welt keine G?ltigkeit haben.
Die Geschichte zeigt jedoch: Nichts ist unpolitisch – auch nicht die G?rtner. So war der Gartenbau im zwanzigsten Jahrhundert immer auch ein Feld ideologischer Auseinandersetzungen, etwa im Rahmen der nationalsozialistischen Umgestaltung des Gartenbauwesens ab 1938. Doch auch schon 1918/19, also zwanzig Jahre vor dem sogenannten «Anschluss», wurde das ?sterreichische Gartenbauwesen einem revolution?ren Umgestaltungsprozess unterworfen. Der Erste Weltkrieg und der Untergang der k. k. Monarchie hatten zahlreiche Adelsdynastien in den ?konomischen Abgrund gerissen – mit weitreichenden Folgen: Schl?sser konnten nicht mehr erhalten werden, G?rten und Parks verfielen. Ein Gutteil der L?ndereien und Besitzungen lag zudem au?erhalb der Grenzen des neuen ?sterreichs. Zahlreiche G?rtner und ihre Familien verloren ihren Arbeitsplatz. Die Verwerfungen des zwanzigsten Jahrhunderts haben also auch im Gartenbauwesen tiefe Spuren hinterlassen, die zum Teil bis heute fortwirken.
Die Publikation von Erika Karner behandelt den bisher nur sp?rlich untersuchten Zeitabschnitt von 1918 bis 1945 in der Geschichte des ?sterreichischen Gartenbaus – speziell in der Berufsgruppe der Gartenarchitekten, Landschaftsg?rtner, Gartengestalter und Gartentechniker – im Kontext der ?sterreichischen Zeitgeschichte. Am Beispiel von Verb?nden, Schulen, Betrieben und Biografien ma?geblicher Berufsvertreter und f?hrender Pioniere im Gartenbau wird der Einfluss der politischen bzw. ideologischen Machtapparate auf die Berufsgruppe beleuchtet.
Категория: документальная литература
ISBN: 9783706561303
Правообладатель: Bookwire
Легальная стоимость: 3756.69 руб.
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